SLOW Festival im Konzerthaus Dortmund
Zwei Tage im Zeichen der Verlangsamung
Durchatmen statt Dauerstress: In einer Gesellschaft, in der jeder ständig erreichbar und Zeit Mangelware ist, lädt das Konzerthaus Dortmund zu einem Wochenende der Verlangsamung ein und bietet einen Ausstieg aus dem Hamsterrad des Alltags. Beim SLOW Festival am 1. und 2. November entstehen im Konzerthaus Räume für Achtsamkeit, individuelle Entschleunigung und gemeinsames Erleben – mit Konzerten zum Innehalten und Meditationen, mit Teezeremonien und Slow-Tanz.
Ein Wochenende der Entschleunigung
Mit SLOW setzt das Konzerthaus Dortmund dem schnellen Tempo des Alltags zwei Tage entgegen, die der Zeit besondere Beachtung schenken. Ein Wochenende lang können sich Teilnehmende gezielt Zeit nehmen – für sich selbst, für neue Erfahrungen, für Musik. „Wir möchten einen Zeit-Raum schaffen, den man bewusst betritt“, sagt Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech. „Das Konzerthaus definieren wir als Refugium für Seele und Herz. Mit SLOW möchten wir der Schnelligkeit die Stirn bieten und einen Ort schaffen, an dem vieles verlangsamt ist, an dem man sich selbst neu erfährt und dabei Musik neu hört und erlebt.“
Meditative Kraft von Bachs Musik
Für die Teilnehmenden bietet SLOW ein Programm zum Innehalten: Unter der Leitung von Hugo Ticciati eröffnet ein Streichquartett des O/Modernt Chamber Orchestra das Festival u. a. mit Werken von Jürg Frey, der wie kein anderer für Langsamkeit steht, aber auch in Bezugnahme auf Allerheiligen als stillen Feiertag. Pianist Pierre-Laurent Aimard geht der meditativen Kraft langsamer Klaviersätze aus Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier und Messiaens Vingt Regards nach. Violinistin Isabell Faust widmet sich in einem einzigen Konzert Johann Sebastian Bachs kompletten Sonaten und Partiten für Violine solo – keine langsame Musik, aber eine, die dafür geeignet ist, zur Ruhe zu kommen.
Offenes Rahmenprogramm
In den Konzerthaus-Foyers entstehen gleichzeitig Orte der Achtsamkeit. Ein offenes Rahmenprogramm lädt dazu ein, den Augenblick bewusst wahrzunehmen – bei Teezeremonien, Meditationen, in der Kreativen Oase oder bei der Betrachtung eines Sandmandalas, das buddhistische Mönche im Konzerthaus entstehen lassen, um es während des letzten Konzerts wieder zu zerstören.
Die Petrikirche - ein meditativer Ort
Für die Teilnehmenden kann auch der Weg zum Veranstaltungsort Teil der persönlichen Entschleunigung werden: Beim SLOW Walk geht es aus vier Himmelsrichtungen zum Konzerthaus – bei einer Strecke von fünf Metern pro Minute wird das Gehen selbst zu einem meditativen Akt. Zudem wird die mittelalterliche Petrikirche ein Ort für ein seltenes Erlebnis: Gesänge, gesprochene Worte und Orgelmusik verweben sich in der SLOW Night zu einem Strom, der bis in den Morgen trägt und die Zeit spürbar verlangsamt. Wer teilnimmt, entscheidet, wie er diese Stunden gestaltet – ob im Sitzen, beim Umhergehen oder im Liegen.
Hartmut Rosa schließlich, einer der führenden Soziologen zur Resonanzfähigkeit des Menschen, wird das Thema soziologisch und philosophisch beleuchten, bevor das Festival-Wochenende vom O/Modernt Chamber Orchestra beschlossen wird.
Das SLOW Festival auf einen Blick:
- Sa 01.11.2025, 15 Uhr
- SLOW Opening – Hugo Ticciati & O/Modernt Chamber Orchestra
- Sa 01.11.2025, 20 Uhr
- SLOW Piano – Pierre-Laurent Aimard
- Sa 01.11.2025, 22 Uhr
- SLOW Night – Musikalische Nachtwache in der Petrikirche
- So 02.11.2025, 11 Uhr
- SLOW Walk ‒ Besinnliche Sternwanderung zum Konzerthaus Dortmund
- So 02.11.2025, 11 Uhr
- SLOW Focus – Isabelle Faust: Bach solo
- So 02.11.2025, 15.30 Uhr
- SLOW Lecture – Prof. Hartmut Rosa
- Impulsvortrag mit dem renommierten Soziologen und Autor
- So 02.11.2025, 19.30 Uhr
- SLOW Finale – Hugo Ticciati & O/Modernt Chamber Orchestra.
