Münchner Rundfunkorchester: Eröffnung der Reihe "Paradisi gloria" 2025/26
"The Armed Man: A Mass for Peace" von Karl Jenkins in der Herz-Jesu-Kirche
Zum Auftakt von "Paradisi gloria" 2025/26, der Reihe mit spiritueller Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, nimmt das Münchner Rundfunkorchester ein kraftvolles Friedensplädoyer in den Fokus: The Armed Man: A Mass for Peace von Karl Jenkins. Die Messe für Sopran, Muezzin, Chor und Orchester am Freitag, 21. November, in der Herz-Jesu-Kirche in München-Neuhausen wird geleitet von der estnischen Dirigentin Anu Tali.
Das Werk entstand als Auftragswerk der Royal Armouries, dem britischen Museum für Waffen und Rüstungen, dessen Direktor Guy Wilson das Werk zusammen mit dem walisischen Komponisten anlässlich der Jahrtausendwende konzipiert hat. Die Messe, die wie Benjamin Brittens War Requiem ein kraftvolles Statement gegen Krieg und ein Plädoyer für Frieden darstellt, wurde am 25. April 2000 in der Londoner Royal Albert Hall uraufgeführt und ist den Opfern des Kosovo-Kriegs gewidmet.
Verbindung von Weltlichem und Geistlichem
The Armed Man: A Mass for Peace liegt ein weltlicher Cantus Firmus aus dem 15. Jahrhundert zugrunde: das in der Renaissance populäre Chanson L’Homme Armé (Der bewaffnete Mann). Jenkins setzt damit eine Technik und Tradition fort, wie sie im 15. Jahrhundert von den großen Komponisten der klassischen Vokal-Polyphonie begründet wurde: die Verbindung von Weltlichem und Geistlichem. Die Herkunft der Melodie L’homme armé ist unbekannt, sie findet sich aber in erstaunlich vielen Messen von Komponisten wie etwa Dufay, Josquin, Palestrina oder Senfl.
Reflexion über das Leid des Krieges
Jenkins geht in seinem Werk für Sopran, Muezzin, Chor und Orchester noch darüber hinaus, indem er die traditionelle Messliturgie mit Texten aus der Bibel und aus moderner Dichtung sowie dem islamischen Gebetsruf "Adhan" – also mit Texten aus Poesie und Prosa verschiedener Kulturen – ergänzt. Seit seiner Veröffentlichung zählt The Armed Man: A Mass for Peace in seiner musikalischen Reflexion über das Leid und die Schrecken des Kriegs wie auch der Hoffnung auf Frieden zu den meistaufgeführten zeitgenössischen Chorwerken.
Geleitet wird das Konzert von der international renommierten estnischen Dirigentin Anu Tali. Zuletzt dirigierte sie unter anderem das Konzerthausorchester Berlin bei der vom ZDF übertragenen Gala zur Verleihung des "Opus Klassik".
Freitag, 21. November, 20.00 Uhr, Herz-Jesu-Kirche, München-Neuhausen
- Einführung um 19.00 Uhr, moderiert von Christopher Mann
- Mitwirkende
- Beth Taylor, Sopran
- Rahmudin Rajabi, Muezzin
- Arcis-Vocalisten München (Einstudierung: Thomas Gropper)
- Münchner Rundfunkorchester
- Leitung: Anu Tali
- Karten erhältlich zu 29,- bis 39,- Euro (U30-Tickets für junges Publikum 10,- Euro) online bei BRticket oder Tel. 0800 / 5900 594 sowie über MünchenTicket (muenchenticket.de oder
- Tel. 089/54 81 81 81).
Konzertmitschnitt
BR-Klassik sendet einen Konzertmitschnitt am Sonntag, 7. Dezember, um 19.05 Uhr im Radio. Danach ist das Konzert auf rundfunkorchester.de/medien 30 Tage zum Nachhören auf Abruf verfügbar.
