Orchestral Works / Orchesterwerke Philharmonisches Orchester Regensburg, Stefan Veselka
1 CD/SACD surround 901 2363-6
Als der junge Komponist und Musikethnologe Walter Kaufmann 1934 zu einer Forschungsreise nach Indien aufbrach, ahnte er – deutschsprachiger Böhme aus jüdischstämmiger Familie – noch nicht, dass sich dieser Aufenthalt infolge der politischen Ereignisse in Europa zu einem zwölfjährigen Exil auswachsen und er nicht wieder in seine Heimat zurückkehren sollte. Das künstlerische Schaffen Kaufmanns, der nach dem Zweiten Weltkrieg als Dirigent in Kanada und als Universitätsprofessor in den USA wirkte, hat von den Jahren in Indien immens profitiert. Vergleichbar dem eine Generation älteren Engländer John Foulds, der nahezu zeitgleich auf dem Subkontinent eintraf und wie Kaufmann als Musikdirektor bei All India Radio wirkte, betrachtete er die Musik Indiens nicht als Fundgrube effektvoller Exotizismen, die man der hergebrachten abendländischen Konzertmusik überstreifen kann, sondern schuf auf ihrer Grundlage einen neuen folkloristischen Stil, ähnlich wie es Béla Bartók mit der Musik der ungarischen Landbevölkerung getan hatte.
Philharmonisches Orchester Regensburg
Stefan Veselka (Leitung)
Finale Klavier beim 74. Internationalen Musikwettbewerb der ARD
Zum Finale im Fach Klavier im Herkulessaal der Münchner Residenz traten drei preiswürdige Bewerber an: Elias Ackerley (GB), Jiwon Yang (Südkorea) und Liya Wang (China). Das Repertoire bestand aus fünf Klavierkonzerten: Einmal das schwungvoll-elegante Klavierkonzert Nr. 2 von Camille Saint-Saëns, das vierte, leicht jazzige, von Sergej Rachmaninow (das schon beim letzten Klavier-Finale 2022 dran war), das vierte von Bohuslav Martinů mit seinen emotionalen Eruptionen, das elegische 3. Klavierkonzert von Béla Bartók sowie das Klavierkonzert Nr. 2 von Sergej Prokofjew mit seinen Brutalismen. Ich hätte mich gefreut, wenn jeder Finalist ein anderes Konzert gewählt hätte, und darüber hinaus, wenn möglichst die modernen Stücke erklungen wären. [15.09.2025]
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit sowie der orthographischen und grammatikalischen Korrektheit wird auf die Praxis der verkürzten geschlechterspezifischen Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung gleichermaßen für alle Geschlechter.
Abschlusskonzerte des 74. Internationalen Musikwettbewerbs der ARD
Die Preisträgerkonzerte heute und am 18. und 19. September 2025
Gruppenbild mit allen Preisträgern des 74. Internationalen Wettbewerbs der ARD. Foto: BR Daniel Delang
Das 1. der drei Preisträgerkonzerte zum Abschluss des 74. Internationalen Musikwettbewerbs der ARD findet heute um 20 Uhr mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Chloé Dufresne im Prinzregententheater statt. Der Pianist Elias Ackerley, der sich den 2. Preis im Fach Klavier sowie den Preis für die beste Interpretation der Auftragskomposition von Enno Poppe erspielte, wird das Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16 von Sergej Prokofjew aufführen, Hongyi Jiang das Konzert für Klarinette von Carl Nielsen op. 57, für dessen Interpretation er den 2. Preis im Fach Klarinette erhielt. Der französische Trompeter Raphaël Horrach, Gewinner des 3. Preises, führt noch einmal das effektvolle E-Dur Konzert von Johann Nepomuk Hummel auf, das er im Semifinale so mitreißend gespielt hatte, dass er damit das Finale erreichte. [17.09.2025]
Wiener Staatsoper: Erste Neuproduktion der aktuellen Saison
Premiere von Bedřich Smetanas »Die verkaufte Braut«
Tomas Hanus leitet die erste Premiere der neuen Saison an der Wiener Staatsoper. Foto: Marek Olbrzymek
Am 28. September feiert Bedřich SmetanasVerkaufte Braut Premiere in der Wiener Staatsoper – die erste Neuproduktion der aktuellen Saison. Die verkaufte Braut zählt zu den bedeutendsten komischen Werken der gesamten Opernliteratur. Virtuos schildert sie den Ausnahmezustand, in den ein ganzes tschechisches Dorf während des Kirtags gerät und darin den immer wieder ausweglos erscheinenden Kampf einer jungen Frau um ihre scheinbar verratene und verkaufte Liebe. [17.09.2025]
Händels "Susanna" – vier Aufführungen in drei deutschen Städten
Ein musikalisches Barock-Highlight mit dem Tölzer Knabenchor
Georg Friedrich Händels bewegendes Oratorium Susanna erklingt im September 2025 in einer besonderen Konzertreihe mit vier Aufführugnen in drei deutschen Städten. Im Rahmen des Händel-Oratorien-Zyklus, Karlsruhe (HORAZ) wird das Werk konzertant dargeboten – in historischer Aufführungspraxis und mit einer hochkarätigen Besetzung. [17.09.2025]
Am 20. September startet das Usedomer Musikfestival mit Finnland als musikalischem Schwerpunkt. Die junge, finnische Geigerin Iidamari Ahonen, Usedomer Musikpreisträgerin 2025, wird das Festival gemeinsam mit dem Baltic Sea Philharmonic unter Joshua Weilerstein im Kraftwerk Peenemünde eröffnen. Bis zum 11. Oktober 2025 bietet die Ostsee-Insel Usedom eine Bühne für nordischer Klangpoesie von Jean Sibelius bis Einojuhani Rautavaara, von inniger Vokalkunst bis hin zum Tango Finlandés. Ein Höhepunkt des Festivals ist das Sinfoniekonzert der NDR Elbphilharmonie mit der Sopranistin Camilla Nylund unter Dirigent Jukka-Pekka Saraste (4.10.) im Kraftwerk Peenemünde. [17.09.2025]
Finale im Fach Trompete beim 74. Internationalen Musikwettbewerb der ARD
Den Finalisten im Fach Trompete standen drei Werke zur Auswahl, nämlich drei ausgewählte Sätze aus dem neunsätzigen Requiem von Hans Werner Henze, die als Doppelkonzert für Trompete und Klavier angelegt sind, was den Probenaufwand naturgemäß erhöht hätte, Marsyas von Wolfgang Rihm sowie das am 11. Oktober dieses Jahres die 70-jährige Wiederkehr seiner Uraufführung feiernde Nobody knows the trouble I see von Bernd Alois Zimmermann, das sich mittlerweile im Repertoire etabliert hat und für das sich alle drei Kandidaten entschieden. [13.09.2025]
Semifinale im Fach Klavier beim 74. Internationalen Musikwettberwerb der ARD
Im Fach Klavier waren insgesamt 58 Bewerber angetreten, aus denen für das Semifinale im Prinzregententheater sechs ausgewählt wurden. Das zu beherrschende Repertoire bestand aus Mozarts ersten Klavierkonzerten der Wiener Zeit, nämlich KV 413-415, dazu auch KV 459 und 488, aus zwei Haydn-Konzerten (die nicht gewählt wurden) und aus dem zweiten Beethoven-Klavierkonzert, dazu kam das Auftragswerk: Zaun für Klavier solo von Eno Poppe. Das beginnt taumelnd und kreiselnd, reichert sich immer mehr mit Klang an, eine schüchterne Melodie wird attackiert von rasend schnellen Akkorden, alles endet sterbend. Das Münchener Kammerorchester unter der Konzertmeisterin Yuki Kasai begleitete alle Konzerte mit unermüdlicher Energie und immer hochanimiert [12.09.2025]
Finale der Klarinettisten beim 74. Internatinalen Musikwettbewerb der ARD
Für das Finale konnten die mit Geburtsjahren von 2000 bis 2003 noch recht jungen, aber bereits außerordentlich versierten Finalisten zwischen den Konzerten von Carl Nielsen, Aaron Copland und Sándor Veress wählen. Zwei Teilnehmer entschieden sich für das Nielsen-Konzert, der dritte Finalist führte das wesentlich eingängigere, für Benny Goodman geschriebene Copland-Konzert auf. [11.09.2025]
Ein unverdientes Schattendasein im heutigen Musikleben führt der italienische Komponist Saverio Mercadante, der zu Lebzeiten berühmt und geachtet war. Er wurde am 17. September 1795 in Altamura bei Bari geboren (getauft) und wuchs als uneheliches Kind in ärmlichen Verhältnissen auf. Ab 1808 konnte er jedoch das Conservatorio di San Sebastiano in Neapel besuchen und erwies sich als ausgezeichneter Schüler und vielversprechendes Talent.
dass die Uraufführung von Monteverdis "Orfeo" am 24. Februar 1607 im Palazzo Ducale in Mantua als die Geburtsstunde der Gattung Oper gilt?
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Wie viel Gegenwart ist in der Musik der Vergangenheit vorausgeahnt worden, die wir noch nicht entdeckt haben? Wie viel bereits Gehörtes ist in der Musik der jeweiligen Gegenwart notwendig, um Neues zu rechtfertigen?