Pietro Mascagni ist vor allem berühmt als Schöpfer der Oper Cavalleria rusticana (1890), mit der er den italienischen Verismo einleitete. Keines seiner weiteren Werke (L'amico Fritz 1891, I Rantzau 1892, Iris 1898, Il piccolo Marat 1921, Nerone 1935 u.a.) konnte an der überwältigenden Erfolg des Erstlingswerkes anknüpfen. Mascagni wurde am 7. Dezember 1863 in Livorno als Sohn eines Bäckers geboren und hätte Jurist werden sollen. Er konnte Musik am Mailänder Konservatorium studieren, nachdem sein Onkel ihn adoptiert hatte. Da er bereits mit seinen ersten Werke ziemlich erfolgreich war, war den Vater mit der Berufswahl des Sohnes schließlich versöhnt. Das Studium brach Mascagni jedoch ab, da es ihm zu trocken schien und zog ab 1884 zunächst als Dirigent einer fahrenden Operntruppe durch die Lande. 1885 ließ er sich als Dirigent des kleinen städtischen Orchesters in Cerignola nieder. 1889 nahm er an einem Einakter-Opernwettbewerb des italienischen Musikverlegers Sonzogno teil, errang mit Cavalleria rusticana den ersten Preis und landete damit einen der größten Erfolge der Musikgeschichte. Von 1895 bis 1902 war er Direktor des Liceo musicale in Pesaro, dann der Scuola Nazionale di Musica in Rom. 1902 reiste er in die Vereinigten Staaten, später brachte er seine Werke auch nach Südamerika. Mit seinen eigenen Werken nur mäßig erfolgreich, verfolgte er der den wachsenden Erfolg seines Freundes Giacomo Puccini verfolgte er mit großer Eifersucht. 1917 durfte er mit Lodoletta in Rom noch einmal ein Wiederaufflammen seines Ruhms erleben, finanziell ausgesorgt hatte er aber längst durch seinen Geniestreich mit Cavalleria rusticana. Pietro Mascagni starb am 2. August 1845 in Rom.
Am 2. August vor 580 Jahren starb der "letzte Minnesänger" Oswald von Wolkenstein in Meran. Er war Sänger, Dichter, Komponist und Politiker und als Diplomat in Diensten des deutschen Kaisers Sigismund I. und in denen der Görzer Meinhardiner. Geboren wurde er um 1377 in der Tiroler Adelsfamilie der Vilanders, die sich nach Burg Wolkenstein im Grödnertal benannte. Mit seiner Frau Margareta von Schwangau hatte er sieben Kinder, deren Nachfahren die noch heute bestehende Familie Wolkenstein-Rodenegg bildet. Mit zehn Jahren verließ Oswald sein Elternhaus, um – wie es als Sohn eines Edelmannes nicht unüblich war – als Knappe zu dienen und bereiste viele Länder Europas und Vorderasiens. Nach dem Tod des Vaters 1399 kehrte wieder nach Tirol zurück und ist dort 1400 urkundlich nachweisbar. Um diese Zeit begann er als „edler und vester Ritter“, Verse und Weisen zu verfassen. Sein musikalischer Nachlass ist nach Umfang und Bedeutung einer der wichtigsten Beiträge zur abendländischen Musikgeschichte zwischen Mittelalter und Renaissance. Seine etwa 130 Lieder sind zum Teil geistliche, überwiegend aber biographische und zeitgeschichtliche Gesänge, 36 Stücke davon sind zwei- und dreistimmig gesetzt. Sie sind in drei Sammelhandschriften überliefert und stellen einen Höhepunkt der mittelalterlichen Musik dar.
Karl Amadeus Hartmann wurde am 2. August 1905 in München als Sohn eines Malers geboren. An der Münchner Akademie für Tonkunst war er Schüler von Joseph Haas und Hermann Scherchen und studierte als fast Vierzigjähriger noch einmal bei Anton von Webern. Seine Tonsprache nahm ihren Ausgangspunkt in einem an die Wiener Schule von Schönberg und Berg angelehnten Stil, machte sich aber die Zwölftontechnik nie ganz zu eigen, sondern bewahrte sich auch tonale Bezüge. Hartmann komponierte überwiegend sinfonische Werke – unter anderem acht Sinfonien – und hob sich dadurch von den kompositorischen Strömungen und Bestrebungen seiner Zeit zu anderen Formen und neuer Sachlichkeit ab. Hartmann war äußerst bedächtig und selbstkritisch und hat fast alle seine frühen Werke wieder zurückgezogen, obwohl sie auf internationalen Festivals aufgeführt und teilweise sogar preisgekrönt wurden. Sein Name ist vor allem verbunden mit der Konzertreihe „Musica Viva“, die er 1945 ins Leben gerufen hat, um der zeitgenössischen Musik ein angemessenes Podium zu verschaffen, das schnell internationale Beachtung fand. 1953 wurde er der Leiter der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Neben seinen sinfonischen Werken schrieb er auch eine Kammeroper (Des Simplicius Simplicissimus Jugend, 1934/1949/1955) sowie ein Violinkonzert (Musik der Trauer 1940), ein Konzert für Klavier, Bläser und Schlagzeug (1953), ein Konzert für Bratsche und Klavier mit Bläsern und Schlagzeug (1956) und zwei Streichquartette (1938, 1948). Hartmann starb am 5. Dezember 1963 in München.
Der ungarisch-amerikanische Komponist Miklós Rózsa war einer der bedeutendsten Filmkomponisten Hollywoods. Er wurde am 18. April 1907 in Budapest als Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten geboren. Im Alter von fünf Jahren lernte er, Violine zu spielen. 1926 begann er ein Musikstudium am Leipziger Konservatorium und auf Drängen des Vaters gleichzeitig ein Chemiestudium an der Leipziger Universität, das er jedoch zugunsten der Musik rasch wieder aufgab. Sein Dozent war Hermann Grabner, ein Schüler Max Regers und Autor eines Standardwerks der Harmonielehre. 1929 beendete er sein Studium cum laude. 1932 ließ er sich zunächst in Paris als freischaffender Komponist nieder. Dort machte er die Bekanntschaft mit Arthur Honegger, der ihn ermunterte, sein Einkommen mit Filmmusik aufzubessern. Wegen der besseren Auftragslage siedelte er zunächst nach London über und kam von dort nach Los Angeles, als Dreharbeiten zu dem Film Der Dieb von Bagdad wegen der Bombenangriffe 1940 dorthin verlagert wurden. In den Folgejahren etablierte sich Rózsa schnell als einer der führenden Filmkomponisten Hollywoods, dessen Arbeiten mit insgesamt drei Academy Awards für die „beste Originalkomposition“ und dreizehn Oscar-Nominierungen belohnt wurden. Die drei Oscars gewann Rózsa für Ich kämpfe um dich (1945), Ein Doppelleben/A Double Life (1948) und schließlich 1959 für Ben-Hur. Von Quo vadis über Die Ritter der Tafelrunde bis zu El Cid schuf Miklos Rózsa eine schier unglaubliche Anzahl an Filmpartituren, seine letzte war die zu der Steve Martin-Komödie Tote tragen keine Karos 1982. Daneben komponierte er auch klassische Orchester- und Kammermusikwerke wie die Serenade op. 1 (1927), das Streichquartett op. 22 (1950), ein Violinkonzert op. 24 für Jascha Heifetz (1953), ein Violoncellokonzert op. 32 für Janos Starker (1968), ein Konzert für Viola und Orchester op. 37 (1979) u.a.. Ein schwerer Schlaganfall im September 1982 beendete seine Karriere als Komponist von Film- und Orchestermusik. Er schrieb nur noch wenige Stücke für Solo-Instrumente, darunter die Sonate für Solo-Violine, op.40 (1986). Sein letztes Werk war die kurze Introduction and Allegro für Solobratsche op.44 (1988). Seine letzten Lebensjahre waren gezeichnet von schwerer Krankheit. Er starb am 27. Juli 1995 an den Spätfolgen des Schlaganfalls. Eigenen Angaben zufolge war er selbst kein besonderer Freund des Mediums Film, sondern betrachtete diese Tätigkeit als Broterwerb. Seine konzertanten Kompositionen wurden von den namhaften Dirigenten seiner Zeit häufig aufgeführt und erleben nach einer längeren Zeit der Vernachlässigung im aktuellen Konzertleben wieder ein verstärktes Interesse.