Saisonauftakt bei den Bremer Philharmonikern "Stimmen des Aufbruchs"
Beginn des Brahms-Zyklus und Uraufführung

Die Bremer Philharmoniker eröffnen unter dem Dirigat ihres Generalmusikdirektors Marko Letonja die Konzertsaison 2025/2026 am 21./22. September mit der bahnbrechenden ersten Symphonie von Johannes Brahms und geben damit den Auftakt zum Brahms-Zyklus, der sich durch die ganze Spielzeit ziehen wird. Außerdem auf dem Programm: Robert Schumanns romantisches Klavierkonzert und eine elektrisierende Uraufführung des mexikanischen Shootingstars Diana Syrse. Ein hochemotionaler Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne, die Zeichen stehen auf Aufbruch – in eine Saison voller Entdeckungen, voller Energie, voller Überraschungen.
Solistin im eigenen Werk
Die mexikanische Komponistin Diana Syrse ist ein Multitalent: Komponistin, Sängerin, Lyrikerin und fünfsprachig noch dazu. In all diesen Sparten wird sie beim 1. Philharmonischen Konzert der Bremer Philharmoniker zu erleben sein, denn auch den mehrsprachigen Text über existenzielle Fragen des menschlichen Lebens zu ihrer jüngsten Komposition Multiplicidad (Vielfalt) wurde von ihr verfasst. Und als ausgebildete Sängerin übernimmt sie zudem den Solopart bei der Uraufführung gleich selbst. Vielfalt ist bei Syrse gewissermaßen Programm. In ihren Werken treffen Einflüsse aus Jazz, Rock, Fusion, traditioneller Musik und Avantgarde aufeinander.
Romantisches Schumann-Klavierkonzert
Hochromantisch geht es mit Schumanns Klavierkonzert weiter. Rafał Blechaz präsentiert das Werk, für das Robert Schumann einen langwierigen Prozess durchlaufen musste. Kurz nach seiner hochgelobten Frühlingssymphonie schrieb er die Phantasie für Klavier, doch für ein einsätziges Werk fand sich kein Verlag. Schumann wusste, dass es an der Zeit für ein großes Klavierkonzert war. Dennoch vergingen vier Jahre, in denen er sich vor allem mit Kammermusik, Chorwerken und Konzertreisen beschäftigt war, bis er nach einer schweren Krankheit und einem Umzug nach Dresden auf Grundlage seiner Phantasie für Klavier mit der Arbeit an einem Klavierkonzert begann. Herausgekommen ist ein Meisterwerk, bei dem der Solist während des gesamten Konzertes nahezu permanent gefordert ist. Clara Schumann nannte es ein „Bravourstück“.
Beethovens langer Schatten
„Ich werde nie eine Symphonie komponieren! Du hast keinen Begriff davon, wie unsereinem zumute ist, wenn er immer so einen Riesen hinter sich marschieren hört!“, schrieb Brahms an Freund. Mit „Riese“ war Ludwig van Beethoven gemeint, der mit seiner neunten Symphonie solche Maßstäbe gesetzt hatte, dass es für nachfolgende Generationen kaum vorstellbar war, etwas Vergleichbares zu schreiben. Brahms war nicht der einzige Komponist, der Mitte des 19. Jahrhunderts unter einem regelrechten Beethoven-Trauma litt. Erst mit 43 Jahren wagte er sich an die Fertigstellung seiner ersten Symphonie, an der er bereits 14 Jahre gearbeitet hatte. Das damalige Publikum tat sich schwer mit der Symphonie – zu düster, zu viele Themen, zu schwierig. Doch der gefeierte Dirigent Hans von Bülow war begeistert und bezeichnete die Symphonie als „Beethovens Zehnte“.
1. Philharmonisches Konzert - Stimmen des Aufbruchs
- Sonntag, 21. Sept. um 11.00 Uhr
Montag, 22. Sept. um 19.30 Uhr
Konzerthaus Glocke, Domsheide, 4/5 - Diana Syrse (J1984)
- Multiplicidad für Orchester und Stimme
- Uraufführung am 21.9.2025 in Bremen
- Robert Schumann (1810–1856)
- Klavierkonzert a-Moll op. 54
- Johannes Brahms (1833-1897)
- Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68
- Diana Syrse, Gesang
- Rafał Blechacz, Klavier
- Bremer Philhamoniker
- Marko Letonja, Dirigat.
Die Konzerteinführung mit Thomas Birkhahn findet eine halbe Stunde vor Konzertbeginn im Großen Saal der Glocke statt.
Eintrittskarten kosten je nach Kategorie zwischen 21 und 62 Euro (ermäßigt 10,50 und 50 Euro) und sind online unter www.bremerphilharmoniker.de, www.glocke.de, www.nordwest-ticket.de und www.eventim.de sowie an deren Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse erhältlich.