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Besprechung CD

Mozart & Modern

Agata-Maria Raatz: Violin • Kurpfälzisches Kammerorchester

Solo Musica SM 487

1 CD • 60min • 2024

22.10.2025

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Im Konzertbereich gibt es den Begriff der sogenannten „Sandwich-Konzerte“, will heißen: ein modernes Stück wird von zwei klassischen eingerahmt, die den stilistischen Schock offenbar etwas abmildern sollen. So macht es auch die schweizerische Geigerin Agata-Maria Raatz: zwischen zwei Violinkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart hat sie „Reflexe 1766“ gepackt, ein Werk für Violine und Orchester, das sie unter dem Pseudonym Clara Jaz komponiert hat. Das wird im Booklet-Text freilich nur bedingt klar, weil man nur indirekt auf die sowohl als Interpretin wie auch als Urheberin der Komposition fungierende Textautorin schließen kann. Das ist ein wenig irritierend. Das kann man aber von Raatz‘ Werk nicht behaupten, das alles andere als schockiert. Im Gegenteil, es bewegt sich souverän zwischen Neoklassik und Schostakowitsch. Die Inspiration dazu lieferte der Schweizer Mozartweg, auf dem man die Lebensstationen des Komponisten nachvollziehen kann. Nachvollziehbar ist auch Raatz‘ Werk: angenehm anzuhören ohne allzu avantgardistisch zu sein aber mit einer klaren musikalischen Aussage.

Brio und Schönklang

Musikalisch ist ohnehin überwiegend alles in bester Ordnung auf dieser CD. Als Interpretin in eigener Sache macht Agata-Maria Raatz eine gute Figur, weil ihr mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester unter der Leitung von Marcin Fleszar ein Klangkörper zur Seite steht, der „seinen“ Mozart beherrscht und mit Leben füllt. Die Spielweise ist gediegen, nicht auf Krawall gebürstet, sondern musikalisch solide, zuweilen allerdings auch etwas brav und auf unverbindlichen Schönklang geeicht. Schlecht ist das nicht, allerdings auch nicht übermäßig aufregend. Agata-Maria Raatz spielt ausgezeichnet, mit viel Brio und auch einem schönen Gespür für die melodische Tektonik Mozarts. Ihr Ton ist beseelt und schlank, die tontechnische Seite allerdings etwas matt. Zwar ist das Soloinstrument hier sehr präsent im Vordergrund, der Gesamtklang zeichnet sich aber durch eine gewisse Distanz aus und ist nicht so übermäßig auf Brillanz gebürstet wie bei vielen anderen modernen Aufnahmen.

Guido Krawinkel [22.10.2025]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Wolfgang Amadeus Mozart
1Konzert Nr. 3 G-Dur KV 216 für Violine und Orchester 00:23:15
Agata-Maria Raatz
4Reflexe 1766 00:07:58
Wolfgang Amadeus Mozart
5Konzert Nr. 5 A-Dur KV 219 für Violine und Orchester 00:28:21

Interpreten der Einspielung

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