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20 Years Capella de la Torre

Katharina Bäuml

Prospero Classical PROSP0125

1 CD • 75min • [P] 2025

23.12.2025

Künstlerische Qualität:

Klangqualität:

Gesamteindruck:

Wie bei einem Musik-Jubiläum üblich, greift die 2005 gegründete Capella de la Torre in ihrem Jubiläumsalbum auf Einspielungen der vergangenen Jahre zurück. Katharina Bäuml, Leiterin und Schalmei-Spielerin, erwähnt in ihrem Einführungstext, dass ein Schwerpunkt ihres Ensembles auf dem Einsatz wenig bekannter alter Blasinstrumente wie Schalmei, Pommer, Posaune und Dulzian liegt. So ist zu erklären, dass die daneben im Einsatz befindlichen Saiteninstrumente von der Violine bis zum Kontrabass, von der Gambe bis zu Theorbe und Gitarre meist begleitend in den Hintergrund treten. Und auch das Schlagzeug führt ein eher unterstützendes Dasein. Eine wesentliche Rolle spielen die Sänger, die teils solistisch, teils als gemischter Chor mit rund fünfundzwanzig Mitgliedern zur Geltung kommen.

Musik der Renaissance und des Frühbarock

Die aus den Jahren 2005 bis 2014 stammenden Aufnahmen umfassen Musik der Renaissance und des Frühbarock vor allem aus dem deutschen und italienischen Kulturkreis, kurze Abstecher gibt es nach Spanien und England, Beispiele aus Frankreich kommen nicht vor. So ist etwa der Lübecker Meister Dieterich Buxtehude (ca. 1637 – 1707) mehrfach vertreten mit Vokalmusik und einer instrumentalen Ciacona. Von Michael Praetorius (1571 – 1621) erklingen kurze Ballett-Nummern. Auch Claudio Monteverdi (1567 – 1643) ist zweifach zu hören, weiterhin erklingt in den insgesamt achtzehn ausgewählten Stücken Musik geistlichen wie weltlichen Ursprungs von namhaften und auchh weniger bekannten Meistern. Der von Katharina Bäuml verfasste Booklet-Text spricht zwar vom Bestreben des Ensembles, alte Musik „für heutige Ohren aufzuschließen“, gibt aber keine Auskunft über die Zusammenstellung der Werkauswahl und über die einzelnen Stücke.

Hohes Niveau

Die Wiedergaben aus den letzten zehn Jahren beweisen deutlich das hohe spieltechnische Können aller Interpreten und deren engagierten Einsatz, wobei Singstimmen und Instrumentalparts fein ausgewogen erklingen. Man spürt, dass die Capella de la Torre sich nicht nur musikgeschichtlich mit den rund 500 Jahre zurückliegenden Epochen befasst, sondern sich um eine spannende Übersetzung in die Gegenwart bemüht. Dazu passt gut der Zugaben-Bonus: „The Book of Love“ von dem amerikanischen Song-Writer Stephin Merritt (geb. 1965), einem Stück mit Akkordeon und Bass, das sich stilistisch perfekt mit der alten Musik verbindet, nicht ohne Improvisationen auf moderne Art.

Prof. Klaus Trapp [23.12.2025]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Capella de la Torre (Ensemble)
• Katharina Bäuml (Leitung)