RCA 74321 75087 2
1 CD • 73min • 1994
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Das 40minütige, 1896 in London uraufgeführte Requiem von Alfred Bruneau (1857-1934) gehört zu den ganz großen Vertonungen und steht denen von Verdi, Duruflé oder Berlioz in nichts nach! Es ist geprägt durch eine wirkungsvolle, mehrchörig-räumliche Orchestrierung (inklusive zwei Harfen, Kinderchor, Orgel und sechs Trompeten) und eine eigenständige, sinfonische Tonsprache, ähnlich Magnard, Chausson und Tournemire. Bruneau war sozusagen der Richard Strauss seines Dichter-Freundes Emile Zola. Die Lazarus-Kantate (1902) nach Zola (leider ohne Übersetzung) ergänzt das Requiem hier in bester Weise.
Angesichts der erschütternden Qualität der Werke und des musikalischen Engagements sieht man über kleine Unebenheiten in Chor und Orchester gern hinweg. Der Chor hätte sich unter seinem eigenen Chef Michel Piquemal, der hier für die Einstudierung verantwortlich war, möglicherweise noch wohler gefühlt als unter dem forschen Jacques Mercier, der die lyrischen Partien auch im Orchester nicht immer aussingen läßt. Dennoch ist ihm für diese Entdeckung zu danken.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.04.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Alfred Bruneau | ||
1 | Requiem (1896) | |
2 | Lazare (Kantate, 1902) |
Interpreten der Einspielung
- Françoise Pollet (Sopran)
- Mary Saint-Palais (Mezzosopran)
- Sylvie Sullé (Mezzosopran)
- Jean-Luc Viala (Tenor)
- Laurent Naouki (Bariton)
- Choeur Régional Vittoria d'Ile de France (Chor)
- Orchestre National d'Ile de France (Orchester)
- Jacques Mercier (Dirigent)