Saturn and Polyphony
Werke von Desprez, Narváez, Rore, Marenzio, Lasso, Galilei, Kapsberger u.a.

Accent ACC 98130 D
1 CD • 64min • 1998/1999
01.11.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
In der Renaissance, als Uranus, Neptun und Pluto noch nicht entdeckt waren, galt der Saturn als der entfernteste und dunkelste der Planeten – ein Dämon der Extreme; man machte seinen Einfluß verantwortlich für melancholische Veranlagung und manische Depression. Insbesondere der Typus des sensiblen Künstlers, schwankend zwischen euphorischer Kreativität und lähmendem Zweifel, wurde als saturnischer Charakter bezeichnet. Und in der Musik schrieb man allzu kühne harmonische Rückungen, "verstimmte" Klänge, ebenfalls dem Wirken des göttlichen Paten zu. Die vorliegende CD versammelt ein Panorama "saturnischer" Werke von Josquin Desprez bis Gesualdo. Mehr noch als die programmatische Idee macht die Interpretation des Ensembles Daedalus die Aufnahme zu einem lohnenden Unterfangen: Nicht der ätherisch-vergeistigte Klang, wie man ihn etwa vom Hilliard Ensemble kennt, dominiert hier; die zehn technisch souveränen Vokalisten überzeugen mit zupackendem Gestus, Temperament und farbenreichem Gesang; ganz vorzüglich auch das nuancierte Spiel des begleitenden Gambensextetts.
Susanne Stähr [01.11.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
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Interpreten der Einspielung
- Ensemble Daedalus (Ensemble)
- Roberto Festa (Blockflöte, Leitung)