Frühe italienische Violinsonaten
Werke von Stradella, Marini, Uccellini, Castello, Cima

Hyperion CDA66985
1 CD • 72min • 1997
01.02.1999
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Unter dem Titel Phantasticus stellte Andrew Manze vor einigen Wochen eine inzwischen preisgekrönte Aufnahme mit früher italienischer Violinmusik ins Rampenlicht. Ihm gelang es auf mitreißende Art, das Spezifische dieser Stücke herauszustellen: Der Geiger wird zum Sänger ohne Worte, er deklamiert mit Leidenschaft und stellt dadurch menschliche Affekte dar. Im direkten Vergleich mit Manze wirken Elizabeth Wallfisch und ihre Mitstreiter – ehemals als Locatelli Trio bekannt, nunmehr, da es bereits ein Trio Locatelli gab, in Convivium umbenannt – etwas gesitteter. Wo Manze jedes Taktmaß aufgibt, bleibt Wallfisch in geordneten Bahnen, wo der Brite sich an die Grenzen tonlicher Schönheit wagt, wahrt die gebürtige Australierin die Klangkultur.
Doch unter der Oberfläche brodelt es, denn auch Wallfisch versteht diese Musik nicht als virtuose Dekoration, sondern als Versuch, auf vier Saiten eine Ausdrucksvielfalt und -tiefe zu erzielen, wie sie bis dahin der menschlichen Stimme vorbehalten zu sein schien. So wird derjenige, dem Manzes Interpretation ein wenig zu extravagant ist, in Wallfischs disziplinierter Lesart eine stilistisch nicht minder kompetente und differenzierte Alternative finden, die dem Anliegen dieser Musik vollauf gerecht wird.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.02.1999]
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Komponisten und Werke der Einspielung
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