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Besprechung CD

Eugène Godecharle

Sei Quartetti per Harpa
Société Lunaire

Ramée RAM 2207

1 CD • 73min • 2022

22.12.2023

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 7
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Es ist verdienstvoll, nicht oder wenig bekannte Komponisten bekannt zu machen und Werke für ungewöhnliche Instrumentalbesetzungen aufzuspüren. Aber das Aufspüren sollte doch auch werthaltige Ergebnisse bringen. Das Ensemble Société Lunaire will – seinem Titel entsprechend – unbekannte Werke und Komponisten ans Licht der Öffentlichkeit bringen. Das haben die Musiker hier auch getan: Sechs Quartette für Harfe, Violine, Viola und Kontrabass von Eugène Godecharle stellen sie hier zur Diskussion. Leider hat die Musik aber nicht die Substanz und Qualität, mit der sie zur echten Entdeckung würde.

Virtuose an der Pedalharfe

Eugène Godecharle wurde 1742 in Brüssel geboren und ist dort 1789 gestorben. Sein Vater war Kirchenmusiker und Sänger in der Hofkapelle des Prinzen Karl Alexander von Lothringen, Statthalter der Österreichischen Niederlande. Er schickte den jungen Eugène zur musikalischen Ausbildung nach Paris und nahm ihn nach der Rückkehr als Geiger in seine Hofkapelle auf. 1776 wurde Godecharle Kirchenmusiker an Saint-Géry. Bekannt war er als Virtuose an der Pedalharfe, die Jakob Hochbrucker (1673-1763) aus Donauwörth erfunden hatte.

Musik mit mehr Dekor als Inhalt

Als „eine elegante und charmante Bereicherung des Kammermusikrepertoires der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts“ charakterisiert das Booklet diese Musik – eine sehr schmeichelhafte Charakterisierung. Nur in Dur gehalten plätschert die Musik gefällig vor sich hin, wenn sie sich mal für kurze Zeit in Moll wandelt (Track 4 und 14), atmet man unwillkürlich auf. Die musikalische Erfindungskraft ist begrenzt, die Musik wirkt floskelhaft, wie ein bloßes Rokoko-Ornament: Dekor ohne Inhalt.

Spielerische Eleganz

Die vier Musiker geben sich mit feiner Eleganz die allergrößte Mühe, dieser Musik Bedeutung zu verleihen, die Harfe phrasiert rhythmisch frei – was aber wiederum den vielleicht schwingenden Rhythmus verunklart, das Cello scheint froh zu sein, wenn es mal nicht bloß Begleitinstrument sein muss.

Das dreisprachige Booklet informiert über Godecharles Biografie, stellt das Ensemble vor und zählt dessen Künstler namentlich auf, berichtet, was für Instrumente sie spielen, und charakterisiert kurz die Werke. Die Aufnahmeregie versucht durch Aufpeppung des Klangs, vor allem im Bassregister, der Musik mehr Geltung zu verleihen.

Rainer W. Janka [22.12.2023]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Eugène Godecharle
1Quartetto per Harpa A-Dur op. 4 Nr. 1 00:12:26
4Quartetto per Harpa F-Dur op. 4 Nr. 2 00:12:37
7Quartetto per Harpa B-Dur op. 4 Nr. 3 00:10:59
10Quartetto per Harpa C-Dur op. 4 Nr. 4 00:13:06
13Quartetto per Harpa G-Dur op. 4 Nr. 5 00:11:32
16Quartetto per Harpa Es-Dur op. 4 Nr. 6 00:12:35

Interpreten der Einspielung

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