Premiere "humanoid" von Leonard Evers auf Semper Zwei
Science-Fiction-Oper mit Tiefgang für junge Menschen

Als einer der erfolgreichsten Komponisten für Kinder- und Jugendmusiktheater hat sich der Niederländer Leonard Evers mit dem Fortschritt fühlender Maschinen beziehungsweise elektronischer Humanoiden befasst und sich die Frage nach dem emotionalen Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen gestellt. Seine 2019 für ein junges Publikum entstandene Oper humanoid spielt in diesem Grenzgebiet zwischen künstlichem und humanem Empfindungsvermögen, um auf humor- und fantasievolle Weise der ethischen Frage nachzugehen, ob und wieweit ein künstliches Wesen Gefühle entwickeln und erwidern kann.
Forschungslabor und KI
Am Freitag, den 13. Juni 2025 verwandelt Regisseur Lars Marcel Braun dafür die Spielstätte Semper Zwei in ein für das Publikum hautnah erfahrbares Forschungslabor, visuell bereichert von den Video-Installationen von Janic Bebi. Hierhin hat sich laut Story der Programmierer Jonah im Jahr 2037 nach dem Verlust seiner Partnerin zurückgezogen, wo er gemeinsam mit seinem Roboter Juri die Androidin Alma entwickelt. Bald schon bemerkt sein Freund Piet, dass Jonah sich emotional mehr und mehr zu Alma hingezogen fühlt. Als ein fremdes Kind sich heimlich in die Räume einschleicht und eine Freundschaft zu Alma aufbaut, wird die Situation in dieser kleinen Welt erst recht kompliziert: Die unerwartete Verbindung wirft Fragen nach Gefühlen, Vertrauen, Erinnerung und nicht zuletzt nach den Grenzen Künstlicher Intelligenz auf.
Roboter als Kollegen und Konkurrenten
Dominika Škrabalová, Gerrit Illenberger und Johannes Wieners in seinem Semperoper-Debüt gehen neben Sofia Savenko als Androidin Alma, Andreas Scheibner als Roboter Juri und Jongwoo Wong als Programmierer Jonah dem Recht auf individuelle Selbstbestimmung nach. Die Science-Fiction-Oper mit Tiefgang für junge Menschen wird musikalisch geleitet von Chloé Dufresne, die ebenfalls am Premierenabend ihr Semperoper-Debüt gibt. Das musikalische Spektrum von humanoid reicht dabei in den sechzig Minuten Aufführungsdauer von Anklängen an die Romantik über Jazz, Zwölftonmusik und Soundtrack-Elemente bis hin zum Musical.
Diskussionsabend zum Thema "Mensch - Maschine - Gott"
Im Rahmen der Premiere von humanoid lädt die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen in Kooperation mit der Semperoper Dresden am Donnerstag, dem 12. Juni 2025 zu dem Diskussionsabend Mensch – Maschine – Gott ein. Regisseur Lars Marcel Braun und Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi erörtern gemeinsam im Haus der Kathedrale die Rolle Gottes im Verhältnis zu einem KI-generiertem Schöpfergeist. Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi lehrt islamische Theologie, Philosophie und Mystik an der Universität Münster und gilt international als gefragter Experte zu diesen Themenkomplexen. Zu seinen zahlreichen Publikationen zählt der 20024 bei Reclam erschienene Band "Gott 2.0. Grundfragen einer KI der Religion".
- humanoid Leonard Evers
- Inszenierung Lars Marcel Braun
- Premiere am Freitag, 13. Juni 2025 um 11 Uhr auf Semper Zwei
- Weitere Aufführungen am 14., 17., 18., 19., 22., 24., 25. Juni sowie am 12. und 14. November 2025
- Mit Sofia Savenko, Jongwoo Wong, Andreas Scheibner, Dominika Škrabalová, Gerrit Illenberger und Johannes Wieners
- Das Projektorchester spielt unter der Musikalischen Leitung von Chloé Dufresne.
- Karten für die Veranstaltungen der Semperoper Dresden sind in der Schinkelwache am Theaterplatz, (T +49 (0)351 4911 705) erhältlich. Für die Online-Karten- und Platzreservierung steht der 3D-Saalplan der Semperoper im Online-Ticket-Shop zur Verfügung.
- Mensch – Maschine – Gott
- Eine Podiumsdiskussion zu den ethischen Herausforderungen an Künstliche Intelligenz mit
- Regisseur Lars Marcel Braun und Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi
- Donnerstag, 12. Juni 2025 um 19:30 Uhr im Haus der Kathedrale
- (Eingang Schloßstr. 24, 01067 Dresden).