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Komponisten: Aktuelle Infos

Miklós Rózsa 30. Todestag

ungar.-amer. Komponist, einer der bedeutendsten Filmkomponisten Hollywoods


Der ungarisch-amerikanische Komponist Miklós Rózsa war einer der bedeutendsten Filmkomponisten Hollywoods. Er wurde am 18. April 1907 in Budapest als Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten geboren. Im Alter von fünf Jahren lernte er, Violine zu spielen. 1926 begann er ein Musikstudium am Leipziger Konservatorium und auf Drängen des Vaters gleichzeitig ein Chemiestudium an der Leipziger Universität, das er jedoch zugunsten der Musik rasch wieder aufgab. Sein Dozent war Hermann Grabner, ein Schüler Max Regers und Autor eines Standardwerks der Harmonielehre. 1929 beendete er sein Studium cum laude. 1932 ließ er sich zunächst in Paris als freischaffender Komponist nieder. Dort machte er die Bekanntschaft mit Arthur Honegger, der ihn ermunterte, sein Einkommen mit Filmmusik aufzubessern. Wegen der besseren Auftragslage siedelte er zunächst nach London über und kam von dort nach Los Angeles, als Dreharbeiten zu dem Film Der Dieb von Bagdad wegen der Bombenangriffe 1940 dorthin verlagert wurden. In den Folgejahren etablierte sich Rózsa schnell als einer der führenden Filmkomponisten Hollywoods, dessen Arbeiten mit insgesamt drei Academy Awards für die „beste Originalkomposition“ und dreizehn Oscar-Nominierungen belohnt wurden. Die drei Oscars gewann Rózsa für Ich kämpfe um dich (1945), Ein Doppelleben/A Double Life (1948) und schließlich 1959 für Ben-Hur. Von Quo vadis über Die Ritter der Tafelrunde bis zu El Cid schuf Miklos Rózsa eine schier unglaubliche Anzahl an Filmpartituren, seine letzte war die zu der Steve Martin-Komödie Tote tragen keine Karos 1982. Daneben komponierte er auch klassische Orchester- und Kammermusikwerke wie die Serenade op. 1 (1927), das Streichquartett op. 22 (1950), ein Violinkonzert op. 24 für Jascha Heifetz (1953), ein Violoncellokonzert op. 32 für Janos Starker (1968), ein Konzert für Viola und Orchester op. 37 (1979) u.a.. Ein schwerer Schlaganfall im September 1982 beendete seine Karriere als Komponist von Film- und Orchestermusik. Er schrieb nur noch wenige Stücke für Solo-Instrumente, darunter die Sonate für Solo-Violine, op.40 (1986). Sein letztes Werk war die kurze Introduction and Allegro für Solobratsche op.44 (1988). Seine letzten Lebensjahre waren gezeichnet von schwerer Krankheit. Er starb am 27. Juli 1995 an den Spätfolgen des Schlaganfalls. Eigenen Angaben zufolge war er selbst kein besonderer Freund des Mediums Film, sondern betrachtete diese Tätigkeit als Broterwerb. Seine konzertanten Kompositionen wurden von den namhaften Dirigenten seiner Zeit häufig aufgeführt und erleben nach einer längeren Zeit der Vernachlässigung im aktuellen Konzertleben wieder ein verstärktes Interesse.

»Miklós Rózsa: Biographie und Einspielungen«

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Albert Mangelsdorff 20. Todestag

dt. Jazz-Posaunist, Komponist und Arrangeur


Am 25. Juli vor zwanzig Jahren ist der bedeutende Jazz-Posaunist Albert Mangelsdorff gestorben. Er war einer der innovativsten und prägendsten Jazz-Posaunisten der Nachkriegs-Ära und hatte wesentlich mit dazu beigetragen, den Jazz nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland zu etablieren und als europäisch-deutsche Szene unabhängig von der amerikanischen Dominanz zu emanzipieren. Geboren wurde Albert Mangelsdorf am 5. September 1928 ind Frankfurt am Main als Sohn eines Buchbinders. Durch seinen älteren Bruder Emil gelangte er zum Jazz. Von seinem Onkel wurde er zunächst im Violinspiel und in Harmonielehre unterrichtet und brachte sich nebenbei selbst das Gitarrespielen bei. Seine Profi-Musikerkarriere begann er auch als Rhythmusgitarrist 1947 in der Otto-Laufner-Bigband. Zu diesem Zeitpunkt begann er mit dem Posaunenspiel und nahmUnterricht beim Soloposaunisten der Frankfurter Oper, Fritz Stähr. Mitte der 50er Jahre entschied er sich endgültig für die Posaune und war 1955 zwei Jahre lang Posaunist im Radio-Tanzorchester des Hessischen Rundfunks. 1957 übernahm der die Leitung des hr-Jazzensembles, mit dem er bis 2005 monatlich regelmäßig Aufnahmen für den Hörfunk machte. Die wiederholte Einladung zum Newport Jazz Festival ab 1958 gab seiner Karriere einen entscheidenden Impuls und machte ihn in der Szene international bekannt. Eines seiner Markenzeichen war das mehrstimmige Spiel auf der Posaune, das zwar nicht neu war, das er aber wiederbelebte und perfektionierte. Während seiner Karriere spielte er mehr als 100 Schallplatten und CDs ein. Albert Mangelsdorf war der erste Jazz-Musiker, der auf einem Blasinstrument abendfüllende Solokonzerte gab und sogar eine Solo-Platte (Trombirds) einspielte – die erste Soloaufnahme für ein Blechblasinstrument im Jazz überhaupt. Er war auch einer der ersten deutschen Jazzmusiker, die ausschließlich vom Jazz leben konnten. 1993 wurde er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt zum Honorarprofessor für Jazz ernannt. Mangelsdorf starb im Alter von 76 Jahren an Leukämie.

»Albert Mangelsdorff: Biographie und Einspielungen«

Alle Porträts im Juli

Uraufführungen im Juli

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