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Stanisław Skrowaczewski

Biographie

Der polnisch-amerikanische Dirigent und Komponist Stanislaw Skrowaczewski ist am 21. Februar 2017 im Alter von 93 Jahren in seiner Wahlheimat USA gestorben. Er war seit 2015 Ehrendirigent der Deutschen Radio Philharmonie (DRP) und nahm Zeit seines Lebens eine besondere Stellung in der internationalen Musikszene ein. Während seiner langen und erfolgreichen Karriere hat er alle Spitzenorchester dirigiert und hatte bis zuletzt einen dichten Terminkalender, der ihn mit Gastengagements nach Nordamerika, Europa und Japan führte. Er war Ehrendirigent des Minnesota Orchestra und des Yomiuri Nippon-Sinfonieorchesters. SR-Intendant Professor Thomas Kleist würdigte die langjährige außergewöhnliche Zusammenarbeit Skrowaczewskis mit dem Orchester des Saarländischen Rundfunks: „Als Konzertbesucher war es für mich immer wieder ein unglaubliches Erlebnis, mit welcher Wärme und Dankbarkeit der Maestro vom Publikum empfangen wurde. Die Musik von Anton Bruckner hat Stanislaw Skrowaczweski sein Leben lang nicht losgelassen. Mit unserem Orchester hat er alle Bruckner-Sinfonien erarbeitet und CD-Aufnahmen produziert, die als internationale Referenzaufnahmen gelten. Mit Bruckner hat er sich auch vom Publikum des Saarländischen Rundfunks und von unserem Orchester, seiner Deutschen Radio Philharmonie verabschiedet, ohne es zu ahnen, in seinem letzten Konzert am 6. November 2015.“ Seine künstlerische Zusammenarbeit mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken begann im Jahr 1978 und setzte sich in gleicher Intensität auch nach der Fusion 2007 des Orchesters mit dem SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern zur Deutschen Radio Philharmonie fort. Neben regelmäßigen Konzerten entstand eine Vielzahl von CD-Produktionen. Mehrfach führte er das Orchester erfolgreich auf Japan-Tournee. In Saarbrücken dirigierte er zuletzt am 6. November 2015 Anton Bruckners 8. Sinfonie.

Tabellarische Biographie

1923geboren in Lwow/Polen
1934Erster öffentlicher Auftritt als Pianist, nach dem Schulabschluß Studium an der Musikakademie seiner Heimatstadt und am Konservatorium von Krakau.
1946Leitung des Philharmonischen Orchesters Breslau
1947Unterricht in Paris bei Nadia Boulanger, Paul Kletzki und Arthur Honegger;
1949Leitung der Staatlichen Philharmonie in Kattowice
1955Chefdirigent der Krakauer Philharmoniker
1956Erster Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb der Accademia Nazionale die Santa Cecilia in Rom.
1957Dirigent des Nationalen Philharmonischen Orchesters Warschau
1960-1979Nachfolger von Antal Dorati als Chefdirigent des Sinfonieorchesters von Minneapolis (bis 1979), zahlreiche Aufnahmen für Mercury und Vox.
ab 1980zahlreiche Gastdirigate in aller Welt
1983Chefdirigent des Hallé Orchestra Manchester (bis 1991)
1988Music Director des Saint Paul Chamber Orchestra Minnesota
1994Erster Gastdirigent des Orchesters des Saarländischen Rundfunks.
2001Abschluß der Aufnahme der kompletten Bruckner-Sinfonien mit dem Symphonieorchester Saarbrücken auf 12 CDs für Arte Nova. Nach Eliahu Inbal und Georg Tintner ist Skrowaczewski der dritte Dirigent, der auch die vernachlässigten und unterschätzten Sinfonien in f-Moll (1863) und d-Moll (1869) in seine Gesamtaufnahme mit einbezieht.
2003Japan-Tournee im Oktober mit dem Symphonieorchester des Saarländischen Rundfunks Saarbrücken.
200885. Geburtstag des Dirigenten. Oehms Classics veröffentlicht eine CD mit drei Kompositionen von Skrowaczewski, die Musik at Night von 1949/77, die Symphony von 2003 und die Fantasie per flauto ed orchestra "Il Piffero della notte" von 2007 (OC 712 VÖ: November 2008).
201390. Geburtstag des Dirigenten. Konzert aus diesem Anlass mit der Deutschen Radio Philharmonie am 29.11.2013. Als Dokumentation dieses außergewöhnlichen Künstlerlebens hat das CD-Label Oehms Classics eine 28-teilige CD-Box veröffentlicht: Aufnahmen mit der Deutschen Radio Philharmonie (und dem Vorgängerorchester „Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken“), darunter die Gesamteinspielungen der Sinfonien von Bruckner, Beethoven, Schumann und Brahms.
2017Tod des Dirigenten im Alter von 93 Jahren in St. Louis Park, Minnesota, USA.

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